Komposthaufen bauen
“Ein Geben und Nehmen mit der Natur” – so wird der Nutzen eines Komposthaufens gerne beschrieben. Tatsächlich bringt ein Komposthaufen im heimischen Garten eine Vielzahl an Vorteilen mit sich. Küchen- und Gartenabfälle müssen nicht über die Biotonne entsorgt werden, sondern landen preisgünstig auf dem Kompost.
Positiver Nebeneffekt:
Es entstehen als Endprodukte sowohl Dünger als auch Anzuchterde, die Sie wiederum für Ihren Garten nutzen können. Dabei ist Kompost nicht nur preiswerter, sondern auch sehr viel umweltfreundlicher als jeder Kunstdünger.
Was bedeutet Kompostieren?
Das Kompostieren ist ein Prozess, bei dem organisches Material unter Einfluss von Sauerstoff abgebaut wird. Kleinstlebewesen sorgen für den Abbau, bei welchem zahlreiche chemische Stoffe entstehen, die wiederum als Dünger wirken. Nicht nur in der Abfallwirtschaft wird das Kompostieren in großem Stile praktiziert, auch jeder Hobbygärtner kennt diesen Vorgang natürlich.
Aus Abfallprodukten wie Küchenabfällen oder Grünschnitt kann man so wertvollen Dünger oder sogar hochwertige Blumenerde gewinnen.
Wie funktioniert der Abbauprozess?
Bakterien und Kleinstlebewesen sorgen bei der Kompostierung dafür, dass unter Zufuhr von Sauerstoff das Kompost-Material abgebaut wird. Die Kleinstlebewesen nehmen die Abfälle als Nahrung auf und scheiden diese wieder aus. Dabei entstehen sowohl wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Kalk als auch Schadstoffe.
Die unterste Schicht hingegen ist schon wieder sehr viel kühler. Etwa sechs bis acht Wochen nach Anlage des Komposthaufens ist diese untere Schicht nur noch eine braune und krümelige Masse, die man unter Umständen bereits als Anzuchterde nutzen kann. Ob dies der Fall ist, können Sie mit dem sogenannten Kressetest leicht feststellen.
Übrigens: Nach sechs bis acht Wochen sollten Sie Ihren Komposthaufen auch das erste Mal umsetzen, also kräftig durchmischen und mit neuem Material “füttern”.
Grundsätzlich gilt:
Jeder Kompost ist nur so gut wie seine Ausgangsstoffe. Wenn Sie beispielsweise viele Obst- und Gemüsereste auf den Kompost werfen, gelangen auch die darin enthaltenen Schadstoffe in den Kompost.
Was kann kompostiert werden?
Dass sich Obst- und Gemüsereste ebenso wie Strauch- und Grasschnitt für den Kompost eignen, dürfte bekannt sein. Doch es gibt noch zahlreiche andere Materialien, die täglich im Haushalt anfallen und die Sie auf dem Kompost preiswert entsorgen können.
Hierzu zählen unter anderem geshredderte Zeitungen, Haare von Haustieren oder auch Teebeutel und Kaffeesatz. Interessant ist dabei, dass Regenwürmer nicht nur Kaffeesatz lieben, sondern auch Zwiebelschalen. Damit sind diese Materialien für den Kompost sehr gut geeignet, denn Regenwürmer lockern Ihren Kompost auf und sorgen für eine besonders schnelle Verrottung.
Falls Sie Strauch- und Baumschnitt auf Ihren Kompost geben möchten, so sollten Sie darauf achten, die Äste auf eine Länge von mindestens fünf Zentimeter zu kürzen. Damit können Sie den Verrottungsprozess etwas beschleunigen.
Was gehört nicht auf den Komposthaufen?
Bestimmte Speisereste, besonders Fleischreste, sollten Sie keinesfalls auf den Komposthaufen geben. Diese Essensreste würden unnötig Schädlinge und insbesondere Nager anlocken. Obst und Gemüse hingegen können Sie bedenkenlos auf den Kompost geben, wobei Sie auf gespritzte Bananenschalen verzichten sollten.
Natürlich sind aber auch alle erdenklichen Gartenabfälle wie Rasen- oder Strauchschnitt ebenso wie welke Pflanzenteile gut für den Kompost geeignet. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass keine kranken Pflanzenteile auf den Komposthaufen gegeben werden.
Während Sie Schnipsel von Zeitungen bedenkenlos auf den Kompost geben können, gehören farbige Illustrierte nicht auf Ihren Kompost. Grundsätzlich sollten Sie keine Materialien auf den Komposthaufen geben, die nur schwer verrotten. Dazu zählen unter anderem auch Textilien aller Art, Metall und synthetische Stoffe.
Warum sollte man einen Komposthaufen bauen?
Im Handel sind diverse Arten von Kompostern erhältlich, wobei besonders die Thermo- oder Schnellkomposter sehr beliebt sind. Diese sind so gebaut, dass Sie den Kompost vor allen Witterungseinflüssen wie zu starker Sonneneinstrahlung oder Regen schützen und gleichzeitig für eine ausreichende Belüftung sorgen. Doch mit ein wenig Geschick können Sie einen Komposthaufen auch gut selbst bauen.
Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Argumente zusammengetragen, die für den Bau eines eigenen Komposthaufens sprechen:
Es müssen weniger Abfälle entsorgt werden
Man spart sich den Kauf teurer Blumenerde oder Dünger
Die Qualität des Gartenbodens wird nachhaltig verbessert
Kompostieren bedeutet einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz
Den richtigen Standort finden
Die Frage nach dem geeigneten Standort stellt sich jedem, der einen Komposthaufen bauen möchte. Natürlich sollte dieser so gewählt werden, dass der Komposthaufen nicht gleich ins Auge fällt. Wählen Sie zudem einen möglichst schattigen Platz, damit der Kompost keiner zu starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Natürlich sollten Sie den Komposter aber auch schnell erreichen können, ohne allzu lange Wege hinter sich bringen zu müssen. Der Weg zum Komposthaufen sollte möglichst gerade sein, damit sich dieser auch mit einer Schubkarre befahren lässt.
Bedenken Sie bei der Auswahl des Standortes weiterhin, dass Ihre Nachbarn durch den Geruch Ihres Komposthaufens nicht gestört werden. Von der Stellfläche her sollten Sie für einen Komposthaufen mindestens zwei Quadratmeter einplanen.
Der perfekte Komposter
Wenn Sie einen Komposthaufen bauen möchten, sollte Ihnen dieser natürlich den größtmöglichen Nutzen bieten. Damit dies der Fall ist, sollten Sie auf den richtigen Aufbau Ihres Komposthaufens achten. Empfehlenswert ist es, eine Kombination aus trockenen und feuchten Materialien zu wählen.
Sollten Sie nicht über fertigen Kompost verfügen, können Sie sich im Handel auch einen sogenannten Kompoststarter kaufen. Nun folgt das eigentlich zu kompostierende Material, wobei die einzelnen Schichten eine Dicke von etwa zehn Zentimeter haben sollten.
Versuchen Sie ein wenig Abwechslung in Ihren Kompost zu bringen, denn gerade die Vielfalt macht einen guten Komposthaufen aus.
Komposter selber bauen
Wenn Sie einen Komposthaufen bauen möchten, sollten Sie sich nicht nur Gedanken über den geeigneten Standort machen, sondern vor allem auch über das verwendete Material. Das wohl gängigste Material für einen Komposthaufen im heimischen Garten ist Holz.
Solch einen Komposthaufen zu bauen ist nicht sonderlich schwer und gelingt selbst Laien meist gut. 20 Holzbretter, die jeweils etwa einen Meter lang sein sollten und ein wenig geeignetes Werkzeug sowie Maschendraht – viel mehr benötigen Sie eigentlich nicht, um Ihren eigenen Komposthaufen zu bauen.
Sie können die Bretter des Komposters wahlweise verschrauben oder aber Sie arbeiten mit entsprechenden Aussparungen, die Sie vorher in die Bretter gesägt haben.
In die vier Ecken geben Sie jeweils ein Stück Kantholz, welches für ausreichend Stabilität sorgen soll. Den Boden sollten Sie mit Maschendraht auslegen, damit Ungeziefer wie Wühlmäuse nicht in den Komposthaufen gelangen.
Doch egal für welches Material Sie sich entscheiden. Achten Sie auf jeden Fall auf eine ausreichende Belüftung. Diese können Sie gewährleisten, indem Sie ein Lüftungsgitter oder einen Rost einbauen. Dieser sollte natürlich aus rostfreiem Material bestehen, da sonst der Eisenanteil in Ihrem Komposthaufen zu stark ansteigen könnte.
Komposthaufen bauen – 5 Tipps & Tricks
Wenn Sie sich nach dem Studieren unserer Ausführungen zum Thema Komposthaufen bauen dazu entschlossen haben sollten, einen Komposthaufen anzulegen, so sollten Sie hierbei folgende 5 Ratschläge beherzigen:
Gewährleisten Sie stets Kontakt zum Erdboden (Asphalt als Untergrund ist nicht geeignet!)
Kombinieren Sie beim Kompostieren am besten trockene und feuchte Materialien miteinander
Variieren Sie die Materialien, die Sie auf Ihren Kompost werfen
Fügen Sie nur völlig trockenen Rasenschnitt Ihrem Komposthaufen hinzu
Pflegen Sie Ihren Kompost: Bedecken Sie ihn bei lang anhaltendem Regen und begießen Sie den Komposthaufen bei lang anhaltendem Sonnenschein